Nach der erfolgreichen Installation der Boon-App, funktioniert das Bezahlen über Apple Pay bereits ohne weiteres Upgrade auf den Boon PLUS Account. Vielen Nutzern dürfte das Übermitteln von Ausweisdokumenten missfallen, was wohl auch ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Upgrade nicht durchzuführen und die Einkäufe künftig über den Basic Account abzuwickeln. Unter dem Basic Account sind keine weiteren Schritte erforderlich und so lassen sich nach dem Aufladen von Guthaben, bereits die ersten Einkäufe im Handel tätigen.
Doch wenn Apple Pay bereits über den Boon Basic Account gut funktioniert, weshalb sollte man dann überhaupt ein Upgrade auf den Boon PLUS Account durchführen?
Hierfür gibt es zwei nennenswerte Gründe:
1. Die Limits
Mit einem Boon PLUS Account stehen einem höhere Limits zur Verfügung.
Unter einem Basic Account kann die virtuelle Prepaid Karte mit maximal 2.500€ aufgeladen werden. Das maximale Guthabenlimit bei einem PLUS Account liegt immerhin schon bei 5.000 €.
Im Falle einer längeren Urlaubsreise mag sich das als Vorteilhaft erweisen. Für die meisten Anwenderinnen und Anwender sollte das Limit im Basic Account jedoch ausreichend sein. Da mag das Argument des maximalen Tageslimit bei der Aufladung über eine Kreditkarte schon eher überzeugen. So liegt das Tageslimit unter einem Basic Account bei 100€, bei einem PLUS Account immerhin bei 250€.
Eine Komplettübersicht aller Limits lässt sich H I E R einsehen.
2. Die rechtliche Seite
In einem weiteren Blogbeitrag habe ich ja bereits darauf hingewiesen, dass sich die Wirecard (Herausgeber der Boon-App) in Bezug auf ein Upgrade wie folgt äußert:
„Aufgrund lokaler rechtlicher Vorgaben, benötigen alle Kunden, die boon. aus dem französischen App Store heruntergeladen haben, ein Upgrade auf boon. Plus, um außerhalb Frankreichs mit boon. zu bezahlen. Dabei ist es unerheblich, welches Wohnortland der Nutzer in der App ausgewählt hat.“
Bitte habt Verständnis, dass ich mich hier nicht zu irgendwelchen lokalen rechtlichen Vorgaben äußern werde. Ich bin kein Jurist und will schon deshalb kein gefährliches Halbwissen streuen. Wenn die Bedingungen seitens Wirecard so sind, bleibt einem sowieso nur die Möglichkeit diese zu akzeptieren, zu ignorieren oder halt eben die Boon-Lösung nicht zu nutzen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Im ungünstigen Fall ist mit einer Sperrung des Boon-Accounts zu rechnen, wenn man die Vorgabe des Upgrades missachtet. Inwieweit Wirecard in der Praxis von der Sperrung Gebrauch macht, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Hierzu gibt es unterschiedliche Aussagen und Beobachtungen.
Ein Upgrade durchführen
Doch was ist zu tun, wenn man das kostenlose Upgrade auf Boon PLUS durchführen möchte?
Hierzu ist die Übertragung von Dokumenten für einen Identitäts- und Adressnachweis erforderlich. Diese Übertragung erfolgt unmittelbar aus der App heraus, ist weitestgehend selbsterklärend und sollte nach wenigen Minuten abgeschlossen sein. Wurden alle geforderten Dokumente korrekt übermittelt, erfolgt die Umstellung auf Boon Plus meist schon nach wenigen Stunden. Wird die Authentifizierung abgewiesen, erhält man nach einiger Zeit eine E-Mail (in deutscher Sprache), in welcher man aufgefordert wird, das fehlende Dokument nachzusenden. Das Nachsenden von Dokumenten muss dann jedoch per E-Mail erfolgen.
Welche Dokumente sind für das Upgrade erforderlich?
Für den Identitätsnachweis wird eines der 3 folgenden Dokumente gefordert:
- gültiger Personalausweis
- gültiger Reisepass
- gültiger Führerschein (muss ein Ablaufdatum haben)
Des Weiteren muss für den Adressnachweis eines der folgenden Dokumente eingereicht werden:
- Kontoauszug, Kredit- oder Debitkartenabrechnung (nicht älter als 3 Monate, von einem regulierten Finanzinstitut erstellt, Papierform)
- Steuerbescheid (nicht älter als 12 Monate)
- Versorgerrechnung z.B. Gas-, Stromrechnung oder Festnetztelefon (nicht älter als 3 Monate, Papierform, keine Mobilfunkrechnungen)
- Personalausweis (soweit dieser nicht schon als Identitätsnachweis verwendet wurde – d.h. ein Reisepass oder Führerschein wurden zum Identitätsnachweis verwendet)
Hierbei gilt es zu beachten, dass keine Onlinerechnung akzeptiert wird. Es muss sich um ein Dokument in Papierform handeln (vom Absender per Post zugestellt).
Demnach wäre beispielsweise die Kombination gültiger Reisepass und Telefonrechnung (Festnetz) denkbar. Beide Dokumente werden unmittelbar aus der Boon-App heraus abfotografiert und im Anschluss übertragen.
In meinem Fall habe ich die Vorder- und Rückseite des Personalausweises sowie die Papierrechnung von Unitymedia (Internet- und Telefonanbieter) abfotografiert. Das Upgrade wurde daraufhin nach wenigen Stunden durch Wirecard durchgeführt. Welchen Accountstatus man besitzt bzw. ob das Upgrade bereits durchgeführt wurde, lässt sich aus der App heraus ersehen. Hierfür klickt man auf das Accountsymbol oben links in der App.